Meteorologische Exkursion

Meteorologische Exkursion (Oktober 2023)

Am 15. Oktober traten 14 Studierende der Meteorologie eine Exkursion über Jülich durch die Niederlande an. Dabei begaben sie sich nicht nur auf eine physische, sondern auch auf eine wissenschaftliche Reise, die den Blick über den Tellerrand ermöglichte: Was machen Wissenschaftler*innen an anderen Institutionen? Wo sammelt sich das Plastik im Ozean? Wie läuft eine Promotion in den Niederlanden ab? Warum kommt es vermehrt zu Erdbeben in den Niederlanden?

Los ging die Fahrt Richtung Jülich in Mainz auf dem Universitätscampus. Auf dem Weg wurde ein Stopp am Tagebau Garzweiler 2 eingelegt. Diesen beäugten die Teilnehmer*innen kritisch von einer Aussichtsplattform aus.

Aussichtsplattform über dem Tagebau. (c) H. Schinke

Am nächsten Tag stellten sich die Abteilungen Troposphäre und Stratosphäre des Instituts für Energie und Klima am Forschungszentrum Jülich vor. Bei Laborführungen durften die Studierenden die dort entwickelten Messgeräte und die photochemische Kammer aus der Nähe betrachten. Außerdem nahmen die Studierenden das Zentrum für Hochleistungsrechnung und den Quantencomputer in Augenschein.

Die nächste Station war die Universität von Wageningen. Neben einer Vorstellung des Instituts kamen die Studierenden in den Genuss, anhand von Postern die Arbeiten von ortsansässigen Promovierenden zu diskutieren und sich auszutauschen. Im Anschluss besichtigte die Gruppe aus Mainz die moderne und gut ausgestattete Messstation (De Veenkampen) der Universität von Wageningen.

Am Nachmittag stand ein Besuch beim Wetterdienst KNMI (Koninklijk Nederlands Meteorologisch Instituut) auf dem Programm. Hier gaben die Wissenschaftler*innen den Studierenden zunächst eine Übersicht über die Geschichte und die Aufgabenbereiche von KNMI. Dazu gehören Wettervorhersagen und -warnungen (auch für den Flugbetrieb in den Niederlanden) und die Betrachtung von Klimafragestellungen insbesondere zum ansteigenden Meeresspiegel, aber auch die Untersuchung von Erdbeben.

Die Universität von Utrecht wurde am Mittwochmorgen besucht. Hier wurde den Studierenden ein breit gefächertes Programm mit Fachvorträgen zu den Themen Geoengeneering, Meeresplastik und der Atlantic Meridional Overturning Circulation (dt.: atlantische meridionale Umweltzirkulation) und Laborbesichtigungen zu Isotopen und Massenspektrometrie geboten.

Danach machten die Teilnehmenden einen kleinen Abstecher an den Strand. Einige mutige Studierende nutzten die Gelegenheit für ein kurzes Bad in der doch sehr frischen Nordsee.

Gruppenbild an der Nordsee. (c) H. Schinke

Am Abend fuhr der Bus mit den Studierenden aus Mainz zur ESA - ESTEC (Noordwijk). Dort wird die neuste Technik für die europäische Raumfahrt entwickelt, die in Vorträgen, Filmen und mit Hilfe von Exponaten vorgestellt wurde. Damit ging ein erlebnisreicher Tag zu Ende

Eine Interessante Führung bei der ESA. (c) H. Schinke

Der Donnerstag startete mit der Besichtigung der Messstation von  Cabauw. Das Highlight dort ist ein beeindruckender, riesiger Turm, der für die Datenerhebung in unterschiedlichen Höhen verwendet wird. Das ist besonders spannend, damit die sonst meist unbekannten Höhenprofile verschiedener Größen gemessen werden können.

Abschließend wurde noch die Technical University Delft angesteuert. Auch hier wurde ein buntes und anspruchsvolles Vortragsprogramm geboten. Außerdem durften die Mainzer*innen an einer regulären Institutsveranstaltung teilnehmen, bei der ein Doktorand seine Arbeit in Form von einem Poster vorstellte.

Am nächsten Morgen begab sich die Gruppe mit vielen neuen Eindrücken und internationalen Kontakten im Gepäck auf ihre Rückreise nach Mainz an.

Alle Teilnehmenden und Organisatoren danken der Dres. Göbel-Klimastiftung aufs Herzlichste, dass dieses wissenschaftliche und persönliche Erlebnis mit der gegebenen finanziellen Unterstützung ermöglicht wurde.

Bericht: Adrienne Jeske, Holger Tost

Fotos: Holger Schinke