Konzertveranstaltung „The Times they are a-Changing“

Konzertveranstaltung „The Times they are a-Changing“

Foto: Arne Hertstein

Am 6.7.23 fand im Roten Saal der HfM Mainz der Konzertabend der Jazz-
und Popgesangsklasse zum Thema Klimawandel statt.
Die 13 Songs des Abends, von denen der älteste, die Komposition „Skylark“ von Hoagy Carmichael
bereits 1941 geschrieben wurde, waren aufgrund ihres Bezugs zum Thema ausgewählt worden und
stilistisch äußerst abwechslungsreich.
Zudem gab es einige gelesene Passagen (Bücher- und Redenausschnitte), sowie zu Beginn eines
jeden Sets einen kurzen Videoausschnitt. Zunächst wurde ein Bericht der „Tagesschau“ über die erste
Weltklimakonferenz (1979) gezeigt. Das zweite Set eröffnete ein Ausschnitt aus der Sendung „Quer-
schnitt“ (1978), in dem bereits Hoimar von Ditfurth die dramatischen Auswirkungen des Klimawandels
erläutert.
Die Songs des Abends waren natürlich Thema im Hauptfachunterricht mit den Gesangstudierenden.
In separaten Vokalproben wurden die Chöre, die teilweise extra noch geschrieben worden waren,
erarbeitet. In vier Gesamtproben wurde dann alles Musikalische mit der vierköpfigen Band zusam-
mengesetzt. Hier ist noch mal zu betonen, dass die umfangreiche Probenarbeit für die Bandmitglieder
komplett extracurricular und daher freiwillig war. Für die Gesangsstudierenden war es sozusagen eine
Übererfüllung einer Lehrveranstaltung die normalerweise den Umfang von 1 SWS hat.

Für die Umsetzung des Abends mussten wir am Tag selbst umfangreiche Aufbauarbeit leisten. Die
Bühnenbeleuchtung wurde weitestgehend an die ungewöhnliche Bühnensituation sowie die Abläufe
angepasst. Durch das mehrköpfige Team um Tonmeister Prof. Reinisch konnten wir nicht nur das
Konzert auf hohem Niveau verstärken, sondern auch das anspruchsvolle Konzept inszenieren.

Foto: Arne Hertstein

Im Ablauf des Abends wurden zwei längere Talkabschnitte platziert, in denen unsere beiden Gäste,
Prof. Dr. Margarete Imhof (Psychologieprofessorin der JGU) und Julia Nagele (klimabewegte Song-
writerin aus Mannheim) ihre Gedanken zum Thema beisteuern konnten.

Julia Nagele beschrieb dabei ihre eigenen Bemühungen als Live-Künstlerin, ihren Beruf möglichst
nachhaltig und auch klimaneutral auszuüben. Sie berichtete zudem über das internationale Netzwerk
„music declares emergency“, in dem sie Mitglied ist, sowie über ihre Möglichkeiten als Bühnenkünst-
lerin, Position zu beziehen.

Frau Prof. Imhof, die ja JGU-weit als klimaengagierter Mensch wahrnehmbar ist, thematisierte in wun-
derbar verständlicher Art die Probleme der Bürger*innen im Umgang mit den Herausforderungen der
Klimakrise sowie die Schwierigkeiten aber auch die motivatorischen Ansätze, Menschen für aktives
Handeln zu gewinnen.

Trotz der recht umfangreichen Werbung im Vorfeld (großer Emailverteiler der Abteilung, Instagramka-
näle der HfM und der Abteilung, Mundpropaganda) war der Publikumszuspruch nicht vollends zufrie-
denstellend, da der Rote Saal am Abend nicht komplett gefüllt war (Auslastung ca. 80%). Hieraus lässt
sich unseres Erachtens vor allem eines folgern: Bei einer anscheinend doch weit verbreiteten Müdig-
keit im Umgang mit dem Thema „Klimawandel“, ist es einerseits schwierig, Interesse und Zuspruch zu
einer weiteren diesbezüglichen Veranstaltung zu erzeugen, gleichzeitig offensichtlich vollkommen
wichtig, nach neuen Vermittlungswegen für dieses bedrohliche Menschheitsthema zu suchen.

Die im persönlichen Kontakt mit Besucher*innen zu erlebende sehr gute, teilweise euphorische Reso-
nanz auf den Abend und das ihm zugrundeliegende Konzept lässt vermuten, dass dieses Format
tatsächlich einen interessanten und neuartigen Weg zu einer weitergehenden Bewusstmachung der
Gefahren der Klimakrise und der damit verbundenen Handlungsnot darstellt.
Die Gesprächsgäste spiegelten uns, dass sie sich wohlfühlten und froh waren, Teil des Abends ge-
wesen zu sein.
Die Förderung durch Ihre Klimastiftung hat uns in der konkreten Umsetzung der Veranstaltung wun-
derbar unterstützt, dafür noch einmal unser ganz herzlicher Dank.

Bericht: Prof. Alexander Gelhausen

Fotos: Arne Hertstein